Letztens, ein Dialog in der Pflanzenabteilung des Hornbach in Velten:
Kunde: "Wir haben bei uns im Garten fast nichts für die Bienen, was im Spätsommer noch blüht." Verkäufer: "Also Bienenpflanzen haben wir, das steht immer dran." Kunde: "Haben wir gesehen. Nur wie finden wir die Pflanzen, die erst spät blühen?" Verkäufer: "Oh, da habe ich keine Ahnung von!"
Vielleicht haben Sie so etwas Ähnliches auch schon erlebt? Dann können wir Ihnen ein wenig helfen: Wir stellen Ihnen hier ein paar der insektenfreundlichen Gartenpflanzen vor, die in Hennigsdorf und Umgebung gut klarkommen.
Was blüht im Winter?
Praktisch jeden Winter gibt es vereinzelt sonnige Tage mit mindestens 10° C. Wenn die Bienen jetzt Blütenpollen finden, können sie wunderbar die ersten Jungbienen des Jahres aufziehen.
Das Blütenjahr eröffnen die Christrose und Schneeheide. Wenn es Schnee gibt, dann stecken Winterlinge und Schneeglöckchen frech ihre Köpfchen hindurch. Die Zaubernuss protzt mit puscheligen Blüten. Wenig später summt es bei Sonnenschein auf den Krokussen. Bald darauf öffnet die herrliche Kornelkirsche ihre gelben Blüßen. Die weißen Kätzchen der Weiden sind bereit für die Bienen und erste Hummeln, wenn sie gelb sind.
Was blüht im Frühling?
Zum Frühling ist Blütenfülle angesagt: Der Osterhase hoppelt im April durch die Narzissen. Mmit Pfirsich, Aprikose und Mirabellen hoffen die ersten Obstbäume auf fliegenden Besuch. Die Stachelbeere ist die erste der zahlreichen Beeren, die jetzt ebenfalls auf Bestäuber angewiesen sind, um im Herbst reichlich Früchte bieten zu können.
Wenig später folgt auch schon „Wonnemonat Mai“: Es blühen alle anderen Obstsorten – der Apfel ist hier das Schlusslicht. Ligusterhecken sind jetzt weiß, duften schon fast aufgringlich süß und sind von morgens bis abends förmlich am Summen vor lauter hungrigen Blütenbesuchern.
Auch im Juni kann noch einiges im Garten blühen: Der Judasstrauch und die Kiwi sind nur zwei Beispiele.
Was blüht im Sommer?
Zu Beginn des Sommers haben unsere Bienen das Glück, dass wir bei uns Hennigsdorf so wunderbar große Linden zu stehen haben. Wenn die dann aber spätestens Anfang Juli verblüht sind, taucht ein großes Problem in Hennigsdorf auf.
Bienen lieben Bienenbäume, weil diese direkt nach der Linde blühen. Gartenhibiskus, Schmetterlingsflieder, Brombeeren, Knackbeeren, Hundsrosen und die zweite Blüte der Himbeeren (bei den alten Sorten) spenden reichlich Nahrung.
Die Blüten der Kräuter wie Lavendel, Oregano, Tymnian, Basilikum, Ysop, Katzenminze und Boretsch duften um so intensiver, je stärker die Sonne scheint. Keine Gurken-, Zucchini- oder Kürbisblüte, durch die nicht in den frühen Morgenstunden gleich mehrere Bienen toben.
Im Hochsommer schlägt auch die Stunde der begrünten Dächer: Die verschiedenen Arten des Sedum (Fette Henne) und des Mauerpfeffers bilden bunte Blütenteppiche.
Was blüht im Herbst?
Im Herbst ist das Insektenjahr praktisch vorbei. Daher blühen jetzt nur noch wenige Pflanzen. Aber die Blüten von Thymian, des 7-Söhne-des-Himmels-Strauches und der unglaublich anspruchslosen Konkardenblume bieten weiterhin ein wenig Nektar und Blütenpollen an. Die ungefüllten Blüten von Dalien (die, in denen Bienen an das Innere der Blüte gelangen können) werden emsig beflogen.
Wenn dann die blass-lilanen Blüten der Herbstzeitlosen erscheinen, können Sie sicher sein, dass die warme Jahreszeit vorbei ist. Die Blüten des Efeu im September/Oktober bilden dann buchstäblich das letzte Mahl des Jahres.
Übrigens: Eine wunderbare Möglichkeit auf abgeernteten Beeten gleichzeitig für Gründüngung und herbstliche Blüten zu sorgen, ist die Aussaat von Blühmischungen - u.a. mit Senf, Phacelia und Buchweizen. Diese blühen dann ab etwa sechs Wochen nach der Aussat, bis hin zum ersten Frost.
Wenn Sie sich noch detaillierter informieren wollen, haben wir einen Tipp für Sie: Mit dem „Bienenfreundliche Pflanzen – Das Pflanzenlexikon für Balkon und Garten“ können Sie beim „Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft“ eine kostenlose Broschüre ordern.